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DO Navarra

DO Navarra Wenn der Navarra-Weinbau im Mittelalter seine grösste Ausdehnung erreichte, so erzielt er heute, im ausgehenden 20. Jahrhundert, die Phase seiner höchsten Qualität. Navarra präsentiert heute in seinem Angebotssortiment eine Mischung aus klassischen Weinen und modernen Rebsorten, die den Wettbewerb mit den besten Weinen der Welt getrost aufnehmen können. Die vielen Auszeichnungen und Medaillen, die Navarra-Weine in den letzten Jahren bei internationalen Wettbewerben erringen konnten, sind ein Beweis dafür.

Die Autonomie Navarra im Norden Spaniens, eingebettet zwischen Pyrenäen und Ebrotal, gehört zu den reizvollsten und abwechslungsreichsten Landstrichen Spaniens. Kulturelles, wirtschaftliches und geographisches Zentrum der Region ist die fruchtbare Hochebene um die Landeshauptstadt Pamplona. Während der Norden Navarras vom grünen und feuchten Südhang der Pyrenäen mit seinen Wäldern, Seen und Flüssen geprägt ist, erstreckt sich südlich Pamplonas ein weinreiches Hügelland zum Ebro hin. Die fünf Weinbau-Provinzen der DO Navarra konzentrieren sich auf die Mitte und den Süden der Autonomie:
 
  1. Tierra Estella ist das am weitesten westlich gelegene Teilgebiet der DO Navarra. Sein Zentrum ist die Stadt Estella am Jakobs-Pilgerweg mit ihrer denkmalgeschützten Altstadt und vielen historischen Sakralbauten.
  2. Valdizarbe: Die Unterzone (ca. 8% der Anbaufläche) liegt "im Herzen" der Autonomie und setzt sich aus 24 Kommunen (u.a. Puente de la Reina am Jakobspilgerweg ) zusammen.
  3. Baja Montaña liegt mit seinen 14 Gemeinden im Nordosten der DO Navarra, in der ca. 14% der Rebfläche liegen.
  4. Ribera Alta ist mit etwa 33% der Anbaufläche das zweitgrösste Teilgebiet der DO Navarra. Auch hier wächst der Wein rund um Städte mit einer grossen Vergangenheit, von der heute noch viele gut erhaltene Baudenkmäler zeugen, darunter Tafalla, Olite, Lerín, und Marcilla.
  5. Ribera Baja ist das Land am Ebro-Fluss. Die Weinbaufläche dieser grössten Zone macht ca. ein Drittel der gesamten Anbaufläche der DO aus.
 

Facts

Website des Kontrollrats www.navarrawine.com
Rebfläche (ha) 17 500 ha
Ø Seehöhe 250-650 m
Wichtigste rote Rebsorten Tempranillo, Graciano, Cabernet- Sauvignon
Wichtigste weisse Rebsorten Viura, Chardonnay
Höchsttemperatur Sommer 28°C
Tiefsttemperatur Winter -2°C
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr 448-683 mm
Ø Sonnenstunden pro Jahr 2 350 Sonnenstunden
Max. zulässiger Hektarertrag in kg 8 000 kg/ha
Ø Produktionsmenge (hl) 56 216 hl
Anzahl Weinkellereien 116
Ø Export (hl) 130 047 hl
 
 

Lage, Klima, Geologie

Obwohl der nördliche Zipfel der DO Navarra in der Luftlinie gerade 100 Kilometer vom südlichsten Punkt des Anbaugebietes in der "Ribera Baja" entfernt ist, herrschen in den verschiedenen Teilgebieten die unterschiedlichsten klimatischen Verhältnisse. Grund dafür ist die Lage der Region in einer "Klimascheide". Durch Navarra verläuft die Grenze zwischen dem feuchten und kühlen atlantischen Klima und dem heissen, trockenen Mittelmeerklima. Entsprechend unterschiedlich sind die Witterungs- und Niederschlagsbedingungen in den Subzonen der DO Navarra, die entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endproduktes haben: Die drei nordwestlichen Teilgebiete der DO – Tierra Estella, Valdizarbe und Baja Montaña - stehen noch unter dem Einfluss des atlantischen Klimas. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 600 mm, die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 12°C - was von den Durchschnittswerten her den klimatischen Bedingungen im Rheingau entspricht. Kühle und regenreiche Winter lösen sich mit trockenen, mässig heissen Sommern ab. In der Ribera Alta gewinnt bereits das trockenere und wärmere Mittelmeerklima an Einfluss: Das Klima in der Ribera Baja  ist das trockenste und heisseste innerhalb der fünf Teilregionen. Hier werden jährliche Niederschläge in Höhe von etwa 450 mm gemessen, die Durchschnittstemperatur erreicht 14°C. Milde Winter folgen auf heisse und trockene Sommer, Frühling und Herbst sind die niederschlagsreichsten Jahreszeiten. Ähnlich wie das Klima variieren auch die Böden in den verschiedenen Teilgebieten der DO Navarra. In der Hügelregion der Baja Montaña findet man viele rötliche bzw. gelblich gefärbte Böden. Am Oberlauf des Flusses Aragón sind die Böden kalkhaltig und von entsprechend kalk weissem Aussehen. Die starke Wärmereflektion dieser Böden bedingt ein besonders warmes Kleinklima. In den Regionen Valdizarbe und Tierra Estella überwiegen rötlich-graue Böden auf lehmiger Grundlage mit Eisenbeimischungen. Zwischendurch finden sich hier intensiv rote Böden, beispielsweise um die Ortschaft Mañeru. In der Zone Ribera Alta dominieren wiederum die kalkhaltigen Böden geologisch jungen Ursprungs aus dem Eozän und Miozän, mit Ausnahme der wesentlich älteren Böden in den Flusstälern, die meist von sandiger, rötlicher Erde bestimmt werden. Die meisten Böden in der Ribera Baja stammen ebenfalls aus dem Miozän, sind also auch, geologisch gesehen, "junge" Böden. Rötliches Grau beherrscht das Landschaftsbild südlich Tudelas. Im Norden der Ribera Baja herrscht dagegen ein kalkhaltiges Rot vor. Unterschiedliche Klimazonen und die Verschiedenheit der Böden sind die Basis für den Nuancenreichtum der Navarraweine. Diese Faktoren prägen den individuellen Charakter der Weine aus den verschiedenen Teilregionen.
 

Rebsorten

Obwohl die “klassische” Traubensorte Navarras Garnacha war, hat man Ende der achtziger Jahre eine neue Strategie entwickelt, so dass heutzutage die Garnachatraube ihre vorrangige Stellung verloren hat. Grundsätzlich wird in Navarra zwischen den empfohlenen bzw. bevorzugten Rebsorten und den darüber hinaus erlaubten Sorten unterschieden. Viura ist die empfohlene Sorte bei den Weissweinen; Tempranillo, Graciano und Cabernet Sauvignon sind es bei den Rotweinreben.
 

Der Wein

Weissweine besitzen eine goldgelbe Farbe und die besten Beispiele zeichnen sich durch cremige und rauchige Aromen in guter Verbindung mit der Frucht sowie ihren besonderen Sondercharakter aus. Rotweine erinnern im Aroma an rote Früchte, sind frischer und besitzen einen höheren Säuregehalt. Die Weine sind wärmer, mit Noten reifer schwarzer Früchte, rund und mild am Gaumen.