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DO Rueda

DO Rueda Rueda nimmt einen Teil des kastilischen Kernlandes ein. Nirgendwo entspricht das alte Königreich mehr dem vorgeprägten Bild der weiten Hochebene mit endlosen Horizonten wie hier. Die von flachen Hügeln und breiten, praktisch eben wirkenden Tälern bestimmte Meseta (mesa=Tisch) befindet sich auf einer Höhe von 700-800 m. Nur gelegentlich bieten kleine Pinienwälder eine Abwechslung für das Auge. Eingebettet zwischen den Rotweingebieten Toro im Westen und Ribera del Duero im Osten, wird das traditionsreichste Weissweingebiet Zentralspaniens von Süd nach Nord von den Zuflüssen des Duero durchzogen, der das Gebiet auf seiner nördlichen Seite begrenzt.

Nur eine der insgesamt 72 Gemeinden der DO Torrecilla de la Abadesa, liegt jenseits dieses grössten Flusses der autonomen Region Kastilien und León. Der weitaus grösste Teil des Qualitätsweingebietes entfällt auf die Provinz Valladolid. Im Süden reicht das Gebiet bis in die Provinz Avila hinein. Das Weingebiet ist nach dem gleichnamigen Ort Rueda benannt, in dem sich der zuständige Kontrollrat befindet. Ausserdem beherbergt Rueda die önologische Forschungsstation von Kastilien und León. Das geographische Zentrum stellt jedoch die Kleinstadt Medina del Campo mit ihrem berühmten Schloss dar. Früher einmal wirtschaftliches Zentrum ganz Altkastiliens, widmet man sich in Medina heute vornehmlich der Landwirtschaft. Die Geschichte der "neuen Rueda-Weine" beginnt im Jahre 1972 mit der Bodega Marqués de Riscal. Die berühmte Kellerei suchte ausserhalb der Rioja ein Gebiet, um moderne Weissweine mit eigenem Stil zu keltern. Nach Versuchen mit der dort heimischen Rebsorte Verdejo entschied sie sich für Rueda. Eine neue Bodega wurde gebaut. Die Traubenpreise für Verdejo und selbst für Viura stiegen, neue Kellereien entstanden und alte Bodegas wurden modernisiert. Viele der alten Palomino-Anlagen fielen Restrukturierungen zum Opfer. Neubestockt wird mit Verdejo und Sauvignon Blanc. Mit den neuen Rueda-Weinen entstanden auch die "Espumosos", die strikt nach der Champagnermethode hergestellt werden. Nach wie vor bauen einige Bodegas die klassischen Likörweine aus, da in der weiteren Umgebung noch ein gewisser, wenn auch beschränkter Markt für diese Qualitäten besteht.
 

Facts

Website des Kontrollrats www.dorueda.com
Rebfläche (ha) 9 944 ha
Ø Seehöhe 700-800 m
Wichtigste rote Rebsorten Tempranillo, Cabernet Sauvignon, Merlot, Garnacha
Wichtigste weisse Rebsorten Verdejo, Sauvignon Blanc, Viura, Palomino Fino
Höchsttemperatur Sommer 30ºC
Tiefsttemperatur Winter -0,4ºC
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr 400 mm
Ø Sonnenstunden pro Jahr 2 600 Sonnenstunden
Max. zulässiger Hektarertrag in kg Rot: 7 000 kg/ha
Weiss: Verdejo & Sauvignon blanc 8 000 kg/ha
Viura & Palomino 10 000 kg/ha
Verdejo & Sauvignon blanc 10 000 kg/ha
Viura 12 000 kg/ha
Ø Produktionsmenge (kg) 56 349 267 kg
Anzahl Weinkellereien 54
Ø Export 7 962 727 Flaschen
 
 

Lage, Klima, Geologie

In Rueda herrscht kontinentales Klima mit atlantischen Einflüssen während des Herbstes und Frühjahres. Strengen, langen Wintern folgt ein kurzer und kühler Frühling, der häufig Spätfröste bringt. Während der trockenen, heissen Sommermonate fällt kaum Niederschlag, abgesehen von gelegentlichen Platzregen. Der Herbst bringt die grössten Niederschlagsmengen und die ersten Fröste. Die Durchschnittstemperatur beträgt 11.5 Grad Celsius bei 2 600 Sonnenstunden im Jahr. Die Niederschlagsmenge beträgt 300-500 mm im Jahr. Der Nordwesten ist weitaus trockener als der Südosten, der sich schon im Einzugsgebiet des iberischen Scheidegebirges befindet. Die DO Rueda liegt auf der Duero-Hochebene. Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 700-800 m, wobei das Gebiet ein leichtes Gefälle von Süd nach Nord aufweist. Das harte, kontinentale Klima schafft extreme Bedingungen, welche die Rebstöcke zu Höchstleistungen zwingt. Die Trauben reifen langsam und spät. Die grossen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht von bis zu 25 Grad Celsius, sorgen für eine schöne Fruchtigkeit und frische Säurewerte. Das harte Klima der kastilischen Hochebene verursacht grosse Schwankungen in der Erntemenge, da vor allem Spätfröste im Frühjahr sowie Hagel und Stürme während der Blüte und der Reife das Gebiet hin und wieder heimsuchen. Entlang des Dueroufers und in den flachen Tälern seiner Zuflüsse Trabancos, Zapardiel, Adaja und Eresma findet man Schwemmland gemischt mit Kiesterrassen. Auf der Hochebene herrschen Ablagerungen aus dem Miozän vor, hauptsächlich Lehm- und Sandböden, die von kalkhaltigem Untergrund an den flachen Hügeln abgelöst werden. Die Böden sind steinig und sehr durchlässig, arm an organischer Materie, mit pH-Werten von 7 bis 8. Der Nordosten der DO mit den Gemeinden La Serrada, La Seca und Rueda weist einen hohen Kiesanteil auf. In Nava del Rey herrscht Lehm vor und in den Gemeinden der Provinz Segovia finden sich vor allem sandige Böden.
 

Rebsorten

In der DO Rueda sind vier weisse Rebsorten zugelassen: Verdejo, Viura, Sauvignon Blanc und Palomino. Hauptrebsorte ist die Verdejo. Das Statut der DO Rueda untersagt die Neupflanzungen der in Jerez heimischen Palomino. Neubestockungen können somit nur mit den Sorten Verdejo, Viura und Sauvignon Blanc vorgenommen werden. Zugelassene rote Rebsorten seit 2001 für die DO Rueda sind: Tempranillo (bevorzugt), Cabernet Sauvignon, Merlot und Garnacha.
 

Der Wein

Die Weissweine sind von grünlich-strohgelber Farbe, bieten feine und elegante Aromas, fruchtig, mit einem Hauch von Fenchel, Minze und Apfel. Am Gaumen zeigen sie sich frisch, fruchtig und mit einem charakteristisch herben Abgang, der sich von den Tönen reifer Trauben, Süsse und Frische abhebt. Rotweine besitzen eine recht intensive kirschrote Färbung, sind fruchtig, kräftig und vollmundig.