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DO Somontano

DO Somontano Wenn man von Süden kommend auf das Weingebiet Somontano zufährt, bietet sich ein imposantes Bild. In der Ferne türmen sich die Bergriesen der Pyrenäen auf, davor die verschiedenen Vorgebirge und schliesslich ein nach Norden ansteigendes, mit immer mehr Bergen und Felsen durchsetztes Plateau, das sich Somontano nennt. Das Gebiet liegt zwischen den Bergen und dem Ebrotal in der Provinz Huesca.

Die Landschaft ist voller Kontraste, der Süden nur sanft hügelig, mit vielen Weinbergen und Getreide bepflanzt, der Norden mit schroffen Felsenlandschaften, steilen Tälern und Schluchten sowie einigen malerischen Dörfern, die sich zum Schutz gegen die Winde aus den Pyrenäen an die Bergrücken drücken. Somontano heisst "unter dem Gebirge" oder "am Fusse des Gebirges (span. somonte = pie de monte)". Wie man sich vorstellen kann, ist das Gebiet der Denominación de Origen (DO) Somontano nicht das einzige, welches diesen Namen trägt. Schon in der von Sierras durchzogenen autonomen Region Aragón gibt es eine ganze Handvoll Landschaften, die den Beinamen Somontano tragen. Neben dem Wein wird viel Winterkorn gepflanzt. Ein Grossteil des Somontano kann für den Ackerbau nur beschränkt genutzt werden. Wo die Landschaft unwegsamer wird, stehen Oliven- und Mandelbäume. Der auffälligste Blickfang im südlichen Teil des Gebietes bei Barbastro ist eine von Weinbergen umgebene, weithin sichtbare Bergkuppe mit dem Monasterio del Pueyo, das als eine Art Wahrzeichen der Stadt und des Gebietes gelten kann. Die Kleinstadt Barbastro ist das wirtschaftliche Zentrum des Somontano. Als Marktplatz war die Stadt jahrhundertelang berühmt. Die gute Verkehrsanbindung förderte den Handel. Besonders gefragt waren die Pferde aus den Pyrenäentälern, die hier zum Verkauf angeboten wurden. Bis in die späten achtziger Jahre produzierte das Gebiet vorwiegend Fassweine, die im Umland konsumiert wurden. 1986 wurde von der Gesellschaft zur landwirtschaftlichen und sozialen Förderung Aragons (DAYSA, getragen von Banken und Unternehmen aus der Privatwirtschaft) ein Weingut gegründet, um die Möglichkeiten des Somontano auszuschöpfen und mit gebietsfremden Rebsorten zu experimentieren. Daraus folgte, dass die Restrukturierung der Weinberge, die von einer grossen Genossenschaft schon Jahre vorher begonnen worden war, entscheidend beschleunigt wurde. So kam es, dass die junge DO Somontano zunächst durch Sortenweine wie Chardonnay, Gewürztraminer oder Chenin blanc bekannt wurde. Heute ist Barbastro Sitz des Kontrollausschusses der DO Somontano. Ein Grossteil der Rebfläche konzentriert sich auf die nähere Umgebung. Das Weingebiet umfasst 43 Gemeinden, die sich hauptsächlich auf den Kreisbezirk Somontano konzentrieren. Knapp
4 730 Hektar stehen unter Reben und sind eingetragen als DO Fläche
 

Facts

Website des Kontrollrats  www.dosomontano.com
Rebfläche (ha) 4 736 ha
Ø Seehöhe 350-700 m
Wichtigste rote Rebsorten Moristel, Tempranillo, Garnacha Tinta, Parraleta, Cabernet-Sauvignon, Merlot, Pinot NoirSyrah
Wichtigste weisse Rebsorten Macabeo, Garnacha Blanca, Alcañón, Chardonnay , Gewürztraminer, Riesling, Sauvignon Blanc
Höchsttemperatur Sommer 42°C
Tiefsttemperatur Winter -12°C
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr 500 mm
Ø Sonnenstunden pro Jahr 2 700 Sonnenstunden
Max. zulässiger Hektarertrag in kg Rot: 8 000 kg/ha , Weiss: 9 000 kg/ha
Ø Produktionsmenge (hl) 113 253 hl
Anzahl Weinkellereien 32
Ø Export (hl) 26 260 hl
 

Lage, Klima, Geologie

Ein den Pyrenäen vorgelagerter Berggürtel schützt das Weingebiet vor den eisigen Winden des Hochgebirges. Die DO Somontano liegt nur 350-650 Meter über dem Meeresspiegel. Das Klima ist gemässigt kontinental mit kalten Wintern, ohne jedoch die sehr tiefen Werte zu erreichen, die im Rest von Aragón üblich sind. Die Sommer sind trocken und warm mit grossem Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht in den Monaten Juni und November. Die Durchschnittstemperatur beträgt 11 Grad. Rund 2.700 Sonnenstunden im Jahr zählt das Gebiet. Es fällt im Durchschnitt 500 mm Regen, wobei die Niederschläge von Norden nach Süden und von Westen nach Osten abnehmen. Das Gros der Niederschläge fällt im Frühjahr und Winter. Somontano hat das ausgeglichenste Klima aller Weingebiete in Aragón. Die Böden nördlich und östlich von Barbastro, wo sich der eine Grossteil der Rebfläche befindet, sind nicht sehr tief. Abgesehen von Schwemmlandterrain, das sich an den Ufern des Vero findet, hat man eine Erdschicht von 40-50 cm. Es handelt sich um lockere, durchlässige Böden von bräunlicher Farbe, durchzogen von Kalkfelsen. Der Sandanteil ist an vielen Stellen sehr hoch. Nur im unteren Teil der DO finden sich tiefere und festere Erdschichten, die einen höheren Lehmanteil aufweisen. Das Gebiet ist von Norden nach Süden von kleineren Bachläufen durchzogen, die im Frühjahr Schmelzwasser in den tiefergelegenen und trockeneren Teilbereich führen.
 

Rebsorten

Kein Qualitätsweingebiet Spaniens hat so viele zugelassene Rebsorten wie die DO Somontano. Mit dem neuen Reglement ist inzwischen die Verwendung von Chenin blanc, Riesling oder auch Sauvignon Blanc untersagt worden. 2008 entfielen 80% der Gesamternte auf rote Trauben. Das neue Reglement sieht fünf weisse (Macabeo, Garnacha Blanca, Alcañón, Chardonnay und Gewürztraminer) und acht rote Traubensorten (Moristel, Parraleta, Tempranillo, Cabernet-Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Garnacha Tinta und Syrah) vor. Die Moristel ist eine im Somontano heimische rote Sorte, die zwar mit der Monastrell der Levante verwandt ist, aber einen eigenen Charakter entwickelte. Die Weine zeichnen sich durch einen eleganten Beerenduft und eine Würze aus, die bei der levantinischen Verwandten nicht ausgeprägt ist. Er oxidiert leicht und wird deshalb als Jungwein ausgebaut oder mit anderen Sorten wie der Tempranillo verschnitten. Eine weitere lokale Rotweintraube ist die Parraleta. Sie weist äusserlich eine gewisse Ähnlichkeit mit der Tempranillo auf. Die Traube ist aber mittelgross mit recht dünner Haut. Bei geringem Ertrag eignen sich die Weine gut für den Ausbau in Holz. Sie haben eine kräftige Säure und ausgeprägte Tannine mit zurückhaltenden Fruchtaromen nach roten Beeren sowie einen deutlich vegetabilen Charakter. Bei der erst vor kurzem vom Kontrollauschuss offiziell zugelassenen roten Traube Merlot handelt es sich um eine anpassungsfähige Rebsorte, die in feuchten wie in trockenen Gebieten recht hohe Erträge bringt. Sie wird im Somontano vor allem in Coupagen verarbeitet. Die Weine zeichnen sich durch Weichheit und schöne Frucht von roten und schwarzen Beeren aus. Die weisse Alcañón ist im Somontano heimisch. Die grossbeerige Traube bringt weiche Weine mit niedriger Säure, zurückhaltenden Zitrusaromen und deutlich vegetabilen, etwas krautigen Anklängen, die ihnen einen eigenen Charakter verleihen. Die aus Burgund stammende Chardonnay-Traube hat sich sehr gut an das Klima in Somontano angepasst und entwickelt vor allem in Eiche vergoren, komplexe, cremige Weine mit guter Struktur. Die für die Sorte typischen Fruchtnoten sind Melone und reifer Apfel.
 

Der Wein

Die DO Somontano produziert heute hauptsächlich Rotweine sowie eine kleine Menge Rosé- und Weissweine, die vorwiegend sortenrein vermarktet werden. Alle DO Weine müssen auf Flasche gefüllt werden. Der Weinstil ist eindeutig als modern zu bezeichnen. Die Weine sind im Allgemeinen fruchtbetont und von sehr sauberer Qualität.