DO Terra Alta

Im Süden Kataloniens liegt eingefasst von massiven Gebirgszügen und dem Fluss Ebro die DO Terra Alta. Wie der Name schon vermuten lässt (Terra Alta = Hochland) erstreckt sich die Rebfläche dieser Ursprungsbezeichnung über einen Hochebene von ausgesprochener landschaftlicher Schönheit, wo sich Weinreben, Olivenbäume und Mandelbäume die Anbaufläche teilen. Die Abgeschiedenheit der Gegend hat zur Herausbildung eines Weinbaus und einer Weinbereitung mit einer unverwechselbaren, eigenen Identität geführt, die auf den Auslandsmärkten bisher kaum bekannt ist.

Es ist kein Zufall, dass man in Katalonien mit grosser Achtung von der Garnacha Blanca der Terra Alta spricht, denn sie gehört zweifelsohne zu den Juwelen unter den Rebsorten Spaniens. Dies ist jedoch nicht die einzige Überraschung, die diese Gegend bereithält, in der bis heute eine Vielzahl klassischer Weinbereitungsstile fortbestehen, mit denen unter anderem die mistelas, d.h. die köstlichen Süssweine der Garnacha, erzeugt werden. Seit einigen Jahren tritt aber auch der Rotwein immer mehr in den Vordergrund, und die mit roten Sorten bestockte Rebfläche übertrifft bereits die der Garnacha Blanca und der Macabeo. Neben der dominierenden Garnacha Tinta gewinnen auch die auswärtige Syrah und die Tempranillo an Bedeutung. Von dem grossen Potenzial der roten Trauben in Terra Alta zeugen die Weine von Bàrbara Forés und Piñol, zwei exzellente Vertreter der beiden Subzonen der Terra Alta, der „Ebene“ bzw. der „Hochebene“. Das Bewusstsein für das Potenzial des Terroirs zur Erzeugung von Qualitätsweinen ist noch nicht zu allen Weinkellereien vorgedrungen: von den 38 Mio. kg Ernteerträgen wurden nur 12 Mio. Liter in der DO in Flaschen gefüllt.
 

Facts

Website des Kontrollrats	www.doterraalta.com
Rebfläche (ha)	6 209 ha
Ø Seehöhe	350 - 500 m
Wichtigste rote Rebsorten	Garnacha Tinta, Garnacha Peluda, Cariñena, Samsó
Wichtigste weisse Rebsorten	Garnacha Blanca, Macabeo, Parellada.
Höchsttemperatur Sommer	35º C
Tiefsttemperatur Winter	-5 º C
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr	400 mm
Ø Sonnenstunden pro Jahr	2 700 Sonnenstunden
Max. zulässiger Hektarertrag in kg	Rot: 8 000 kg/ha Weiss: 10 000 kg/ha
Ø Produktionsmenge (hl)	23 955 hl
Anzahl Weinkellereien	42
Ø Export (hl)	15 200 hl

 
 

Lage, Klima, Geologie

Das Klima des Gebiets ist frischer als das der benachbarten DOs Montsant und Priorat. Es ist eine Mischung aus mediterranem und kontinentalem Klima. Die Sommer sind heiss und die Winter sehr kalt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 16,4 ºC und die mittlere Niederschlagsmenge pro Jahr ungefähr 400 mm. Im Frühjahr kann es noch zu Spätfrost kommen. Besonders erwähnenswert ist der trockene, aus dem Ebro-Tal kommende Nordwind, denn er hält Rebstöcke und Trauben gesund. Der mediterrane Einfluss macht sich stärker in der Subzone der Ebene als der der Hochebene bemerkbar, wo die Rotweine kräftiger sind. In beiden Subzonen sind die Böden ton- und kalkhaltig, arm an organischen Substanzen und enthalten einen bedeutenden Anteil an grobkörnigen Bestandteilen, was den Wasserabfluss verbessert.
 

Rebsorten

Die weisse Sorte, die zum guten Ruf des Gebiets beiträgt, ist zweifelsohne die autochthone Sorte Garnacha Blanca. Dennoch wird sie derzeit auf einer kleineren Rebfläche (1 300 ha) angebaut als die in Spanien sehr präsente weisse Macabeo (1 500 ha). Oftmals werden die Weine der Macabeo mit dem Etikett der DO Catalunya vermarktet. Die Hauptsorte unter den Roten ist die Garnacha Tinta. Während die auswärtigen Sorten Syrah und Tempranillo an Boden gewinnen, sind die Cabernet Sauvignon und die Merlot bisher noch kaum vertreten.
 

Der Wein

Prägend für die Ursprungsbezeichnung sind heute die sortenreinen Weine aus der Garnacha Blanca. Diese komplexen, sehr ausdrucksstarken Weine besitzen Aromen von gelber Frucht und einem Hauch Honig sowie Struktur mit Körper. Die Roten präsentieren sich als feine Weine. Während sie sich in der Subzone der „Ebene“ filigran und elegant geben, kommen sie in der Subzone der „Hochebene“ körperreich und mit guter Fruchtigkeit daher. Sowohl unter den Rotweinen als auch unter den Weissweinen gibt es einige Crianzas. Die alten Generosos werden ebenfalls noch erzeugt und zwar unter Verwendung der traditionellen Verfahren. Die milden Rancios, die aus dem ersten, ohne mechanischen Druck gewonnenen Most der Garnacha – weiss oder rot – erzeugt werden, verbleiben mindestens zwei Jahre lang in Fässern. Die trockenen Rancios müssen sogar fünf Jahre im Holz bleiben. Darüber hinaus werden aus hochreifen Beeren der Garnacha auch Süssweine erzeugt, die das ganze Potenzial des Gebiets zum Ausdruck bringen. 
 

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