DO Valencia
Im Bereich der Autonomie von Valencia liegen derzeit drei DO Gebiete: Die DO Valencia, die DO Utiel-Requena und die DO Alicante. Darüber hinaus gibt es zwei weitere grössere Weinbauzonen, San Mateo in der Provinz Castellón und Beniarré in Alicante. Im 19. Jahrhundert erreichte diese Region eine Schlüsselposition im Weltweinhandel. Während der Pilzkrankheit Oidium im 19. Jahrhundert, blieb die Region Valencia auf Grund ihrer besonderen geographischen und klimatischen Bedingungen weitgehend von der Plage verschont.Die Anbaufläche dehnte sich innerhalb weniger Jahre auf über 150.000 ha aus und die Exporte stiegen in schwindelerregende Höhen. Vor allem die schwer oidiumgeschädigten französischen Anbaugebiete kauften damals unglaubliche Mengen Wein in Valencia. In jene Zeit fällt auch die Gründungsphase international geführter Grossbetriebe wie Egli, Schenk und Teschendorf (heute Bodegas y Bebidas), die heute noch als grosse internationale Exporteure zu den Branchenführern in Valencia gehören. Heute befinden sich die DO´s des Valencia-Gebietes in einer Phase der Modernisierung. War die Region noch bis vor wenigen Jahren einer der spanischen Hauptlieferanten für Fassweine, stellen die Betriebe heute mehr und mehr auf die Flaschenweinvermarktung um. Die gewachsene Tradition des Hafens von Valencia als Tor zur Welt für Spaniens Weine ist geblieben. Die DO de Valencia, mit ihren insgesamt 17.631 ha eingetragener Anbaufläche, ist in drei Unterzonen (Alto Turia, Valentino und Clariano) aufgeteilt, in denen z.T. völlig unterschiedliche geographische und klimatische Bedingungen anzutreffen sind, entsprechend verschieden sind die Weine aus diesen Gebieten. Alle drei Gebiete liegen im Hinterland der Stadt Valencia; dort also, wo die Küstenebene langsam in ein hügeliges, teilweise sogar gebirgiges Gelände übergeht.
Facts
Website des Kontrollrats | www.vinovalencia.org |
Rebfläche (ha) | 17 631 ha |
Ø Seehöhe | 475 m |
Wichtigste rote Rebsorten | Monastrell, Garnacha Tintorera, Garnacha Tinta, Cabernet- Sauvignon, Pinot Noir, Merlot, Bobal, Bonicaire, Graciano, Monastrell, Mando, Petit Verdot, Syrah, Tempranillo |
Wichtigste weisse Rebsorten | Merseguera, Malvasía, Pedro Ximénez, Macabeo, Chardonnay, Gegürztraminer, Moscatel de Alejandría, Pedralba, Planta Nova, Pedro Ximénez, Sauvignon Blanc, Tortosí, Verdejo, Verdil |
Höchsttemperatur Sommer | 40 °C |
Tiefsttemperatur Winter | -10 °C |
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr | 450 mm |
Ø Sonnenstunden pro Jahr | 2 160 Sonnenstunden |
Max. zulässiger Hektarertrag in kg | Rot: 8 000 kg/ha Weiss: 9 500 kg/ha |
Ø Produktionsmenge (hl) | 719 619 hl |
Anzahl Weinkellereien | 83 |
Ø Export (hl) | 443 098 hl |
Lage, Klima, Geologie
So unterschiedlich die landschaftlichen Strukturen des Valencia-Gebietes sind, so verschieden sind auch die klimatischen Bedingungen. Während in der Küstenregion feuchtheisses Mittelmeerklima vorherrscht, ist es in den Bergregionen trockener und weniger heiss. In Alto Turia, dem höchstgelegenen Teilgebiet der DO Valencia, beträgt die Durchschnittstemperatur 12,5°C, die jährlichen Niederschläge liegen bei etwa 450 mm. In Valentino und Clariano, also zur Küstenebene hin, liegt die mittlere Temperatur zwischen 4°C und 15°C, hier fallen dagegen 500 bis 550 mm Regen pro Jahr. Trotz der sehr unterschiedlichen regionalen Strukturen sind die Böden in den drei Teilgebieten der DO Valencia recht ähnlich: Es handelt sich um braune, kalkhaltige Böden, die arm an organischer Materie sind und eine dünne Auflage auf dem felsigen Untergrund bilden. Eine Ausnahme stellt allenfalls die Region Valentino dar, in der man lockerere, tiefere Böden findet.Rebsorten
Alto Turia: Im Nordosten der Provinz Valencia ist das höchstgelegene und bergigste der drei Teilgebiete. Die Weinberge liegen hier auf einer Durchschnittshöhe von 625 m über dem Meeresspiegel. Auf dem Gebiet befinden sich etwa 10% der eingetragenen Weinberge der DO. Die einzige zugelassene Rebsorte in diesem Gebiet ist die Weissweinrebe Merseguera.Valentino: Flächenmässig gesehen ist die Region Valentino das grösste Teilgebiet der DO Valencia mit insgesamt etwa 60% der Anbaufläche der Herkunftsbezeichnung, die sich hier auf insgesamt 29 Gemeinden verteilen. Die bekanntesten Orte darunter sind Liria, Buñol, Chiva und Cheste. Hier sind die Weissweinreben Merseguera, Planta Fina, Pedro Ximénez und Malvasía sowie die Rotweinreben Garnacha Tinta und Garnacha Tintorera zugelassen. Der Weinanbau zieht sich von etwa 150 m über dem Meeresspiegel in Küstennähe bis auf 500 m in den höher gelegenen Teilen der Region. Eingegliedert in die Subzone Valentino ist ein weiterer Anbaubereich mit der Bezeichnung "Moscatel de Valencia". Hier verfügt man über eine spezielle Zulassung für den Anbau der Moscatel-Traube, aus der ausschliesslich süsse Dessertweine und Likörweine hergestellt werden. Darüber hinaus wird ein Teil der Moscatel-Trauben als Tafeltrauben vermarktet.
Clariano: Das Teilgebiet Clariano liegt ganz im Süden der Provinz Valencia, an der Grenze zur Provinz Alicante und beherbergt die restlichen 30% der Anbaufläche, verteilt über insgesamt 32 Gemeinden, unter anderem Onteniente, Albaida, Rugat und Pinet. Merseguera, Tortosí und Malvasía sind hier die zugelassenen Weissweinreben. Bei den Rotweinreben sind Monastrell, Forcayat, Garnacha Tinta und Garnacha Tintorera die autorisierten Sorten.